Lebensversicherungen werden zunehmend unattraktiver

Lange galt eine klassische Lebensversicherung als der Königsweg, wenn es darum ging langfristig Vermögen für das Alter aufzubauen und sich bzw. die Familie gleichzeitig gegen unvorhergesehene Risiken eines Todesfalles abzusichern.

Das Prinzip war so einfach wie berechenbar: man zahlte jährlich oder auch monatlich eine festgelegte Prämie ein. Nach dieser im Versicherungsvertrag festgelegten Prämie richtete sich die Versicherungssumme. Am Ende der Laufzeit, die in der Regel an das Erreichen des gesetzlichen Rentenalters gekoppelt war, wurde dann der angesparte Betrag ausgezahlt – entweder als komplette Summe oder aber als monatliche Rente.

Verstarb der Versicherte vor dem Erreichen dieses Auszahlungstermins, waren die Angehörigen, also Ehepartner und Kinder, zumindest finanziell abgesichert.

Beliebt war diese Kombination aus Lebensversicherung und Altersvorsorge vor allem deshalb, weil eine Garantieverzinsung im Vertrag festgeschrieben wurde, so dass recht genau vorausberechnet werden konnte, wie hoch die Ersparnisse nach Ende der Ansparphase ausfallen werden. Während bei guter Entwicklung eventuelle Überschussbeteiligungen diese Summe noch erhöhen konnten, blieb das Risiko von Verlusten nach unten prinzipiell ausgeschlossen.

Für Verbraucher sind Lebensversicherungen als klassische Sparanlage kaum noch attraktiv.

Durch die seit einigen Jahren im Euroraum vorherrschenden niedrigen Zinsen fällt es den Versicherungsunternehmen jedoch zunehmend schwerer, die attraktive Garantieverzinsung anzubieten bzw. einzuhalten, ohne ihre eigene Wirtschaftlichkeit zu gefährden.

Grund dafür ist ganz einfach, dass die Garantiezinsen mit den gesetzlich vorgeschriebenen Anlageformen nicht erwirtschaftet werden können. Versicherungen dürfen das Geld der Kunden zum Beispiel nicht in voller Höhe einfach in Aktien oder Unternehmensanleihen anlegen, da aus Sicht des Gesetzgebers das Verlustrisiko zu hoch wäre.

Die Folge ist, dass die Unternehmen aus der Versicherungsbranche für neue Verträge nur noch eine deutlich niedrigere Garantieverzinsung anbieten können. Für die Verbraucher hat dies zur Folge, dass Lebensversicherungen als klassische Sparanlage kaum noch attraktiv sind. Es wird daher verstärkt dazu geraten, das Risiko des Todes durch eine einfache Risikolebensversicherung abzusichern und bei der Altersvorsorge auf renditeträchtigere Sparformen zu setzen. Je nach persönlicher Risikoaversion aber auch je nach Alter können dies Aktiensparpläne, Immobilien oder Anleihen aber etwa auch Aktien ETFs sein.

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