Geldschöpfung bei Zentralbank und Geschäftsbanken möglich
Wer an die Geldschöpfung denkt, der denkt vor allem an die Geldschöpfung der Zentralbank. Das ist auch durchaus richtig, allerdings können auch reguläre Geschäftsbanken eine Geldschöpfung betreiben – und das sogar auf unterschiedlichen Wegen.
Die Geschäftsbanken schöpfen das Geld zum Beispiel durch die Vergabe von Krediten. Dies geschieht vor allem über die Gelder der Kunden, welche als sogenannte Sichteinlagen als Kredite an andere Kunden gewährt werden können. Allerdings muss die Geschäftsbank einen Teil dieser Sichteinlagen auch als sogenannte Mindestreserve bei der Zentralbank hinterlegen. Dieser Betrag kann dementsprechend nicht für den Geldschöpfungsprozess verwendet werden.
Eine andere Möglichkeit, am Geldschöpfungsprozess teilzunehmen, ist für die Geschäftsbanken die Kreditvergabe an andere Geschäftsbanken. Diese kann das Geld wiederum dann dafür nehmen, um einen Kredit an Kunden zu vergeben und selber wieder Geld zu schöpfen. Allerdings gilt auch in diesem Fall, dass eine Mindestreserve hinterlegt werden muss.
Zentralbank schöpft Geld durch Ausgabe der Banknoten
Wie der Geldschöpfungsprozess bei der Zentralbank aussieht, lässt sich deutlich einfacher verstehen. Hier wird die Schöpfung durch die Herausgabe von Banknoten (Zentralbankgeld) gestartet, welche ebenfalls als Kreditvergabe bezeichnet werden kann.
Alternativ kann die Zentralbank der Geschäftsbank aber zum Beispiel auch Güter oder Waren abkaufen. So würde sich die sogenannte Zentralbankmenge erhöhen, nicht aber zwingend die Geldmenge. Das wäre nur dann der Fall, wenn es sich beim Partner der Zentralbank um ein privates Unternehmen der Wirtschaft handelt.
Bei einer Zusammenarbeit mit einer Geschäftsbank würde sich wiederum lediglich die Geldschöpfungsmöglichkeit erhöhen. Die Geldmenge würde aber identisch bleiben.