Denkfehler, die sie besser anderen überlassen – Teil 2

inspiriert von Rolf Dobelli „ Die Kunst des klaren Denkens“ – Hanser 2011 – Teil 2

In seinen 52 Denkfehler-Kolumnen u.a. in der FAZ und in der schweizerischen SonntagsZeitung, hält Dobelli dem Leser den Spiegel vor. Dobelli spart sich selbst in seiner Kritik nicht aus und würzt seine Analysen mit Selbstironie. Nicht unbedingt alle seiner Erkenntnisse sind neu, die Beispiele sind jedoch oft anschaulich, und Idealfall alltags- oder berufsrelevant. Hier nun zu unserem 2. Teil unser Kurz-Zusammenfassung. Den 1. Teil könen Sie hier lesen.

Idole contra Selbsttäuschung

„Wir hören nur von den Erfolgreichen und verkennen, wie unwahrscheinlich Erfolg ist.“

Wahrscheinlich haben Sie selber auch schon einmal davon geträumt, ein gefeierter Musiker oder welt-berühmter Autor zu werden oder in der Garage gegründetem Dotcom-Unternehmen die Unternehmens-Welt zu revolutionieren.

Diese Träume könnten jedoch für Sie gefährlich enden, denn es gibt u.a. Tausende Musiker, die nie eine echte Bühne betraten, Millionen vergeblich eingesandter Autoren-Manuskripte und unzählige Startups, die nach wenigen Jahren in den Bankrott gingen. Wir Menschen neigen dazu, dem Überlebens-Irrtum („Survivorship Bias“) zum Opfer zu fallen – heißt: wir betrachten immer ein Ereignis vom Ergebnis her.

Falls Sie Ihren Körper quälen, um auszusehen wie ein Profi-Schwimmer oder sie die selbe Body-Lotion benutzen wie ein exotisches Model, verwechseln Sie in der Regel Ursache und Wirkung und werden ein Opfer der sogenannten „Swimmer’s Body Illusion“: Models sehen nicht nur gut aus, weil sie bestimmte Kosmetika benutzen, und Sportler sind nicht nur athletisch, weil sie so außerordentlich viel trainieren: vielmehr bringen sie jeweils bereits außerordentliche körperliche Voraussetzungen mit und landen deshalb im Sport oder Model-Business. Normalsterblichen fehlen diese Voraussetzungen. 


Lesen Sie auch den 3. Teil unserer Zusammenfassung.

Take-Aways

  • Erfolgsgeschichten sind seltener, als wir denken; das hat damit zu tun, dass Flops nicht in die Geschichte eingehen.

  • Indem wir disparaten Abläufen eine plausible Geschichte unterlegen, konstruieren wir Zusammenhänge, wo es keine Kausalität gibt.