Der demographische Wandel macht sich in Deutschland bereits seit einigen Jahren bemerkbar. Die Gesellschaft wird immer älter und bezieht dementsprechend auch immer länger ihre Rente. Das sorgt für einen massiven Anstieg der Rentenausgaben – und damit für politische Diskussionen. Während der Regierungsbeirat jüngst ein Eintrittsalter von 68 forderte, ist dies den IW-Ökonomen noch nicht hoch genug. Diese forderten jüngst sogar die Rente mit 70 ab dem Jahr 2052.
Rentensystem steht unter Druck
Das Rentensystem ist der „Fels in der Brandung“ für Menschen, die einen Großteil ihres Lebens gearbeitet haben. Genau dieser Fels bekommt in den letzten Jahren jedoch stetig Risse. Das Rentensystem steht gewaltig unter Druck. Die Gesellschaft wird immer älter, was die Rentenkosten massiv in die Höhe treibt. Natürlich nicht ohne Folgen. Mögliche Konsequenzen sind die Erhöhung der Rentenausgaben oder ein älteres Eintrittsalter in die Rente. Ebenfalls zur Debatte stehen mehr Bundeszuschüsse, die dann wiederum auf Kosten von Bereichen wie dem Klimaschutz oder innovativen Projekten gehen würden.
Rente mit 68 oder 70?
Nur wenige Monate vor der Bundestagswahl haben Berater der Bundesregierung die Debatte neu entflammt. Laut dem Wissenschaftlichen Beirat würden steigende Finanzierungsprobleme die gesetzliche Rentenversicherung ab 2025 bedrohen. Der Vorschlag der Berater ist deshalb eine Reform mit einem Eintrittsalter von 68 Jahren. Stein des Anstoßes war dabei ein neues Gutachten zur Zukunft der Rente. Dieses mache deutlich, dass man das Renteneintrittsalter nicht unabhängig von der Lebenserwartung betrachten könne. Stattdessen benötige es eine dynamische Verbindung zwischen Rentenalter und Lebenserwartung. Auf der anderen Seite würde dies also auch bedeuten, dass bei abnehmender Lebenserwartung das Rentenalter sinken könnte. Rentenbezieher dürfen jedoch auf einen kleinen Vorteil hoffen. Der Beirat hat vorgeschlagen, bei den Bestandsrenten die Erhöhungen weniger stark dynamisch zu gestalten als bei neuen Rentenempfängern.
Sogar eine Erhöhung des Rentenalters auf 70 Jahre fordern die Ökonomen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Nach deren Einschätzung ist die Anhebung des Eintrittsalters auf 68 Jahre ab 2042 nicht ausreichend. Schon ab 2052 müsste man das Eintrittsalter weiter auf 70 Jahre erhöhen. Pro Jahr sollte das Rentenalter ab 2031 deshalb um zwei Monate angehoben werden.
Fazit: Eigenverantwortung ist wichtiger denn je
Für angehende Rentner in Deutschland ist die Lage schwer zu beurteilen. Zwar sind die politischen Parteien überwiegend gegen die Erhöhung von Beiträgen oder des Eintrittsalters. Wirkliche Alternativen sind derzeit aber nicht in Aussicht. Jeder Einzelne sollte deshalb mehr Eigenverantwortung für seinen Lebensabend übernehmen und privat frühzeitig vorsorgen. Je früher dies geschieht, desto geringer ist die finanzielle Abhängigkeit vom Staat. Es lohnt sich deshalb, sich mit verschiedenen Vorsorgeprodukten zu beschäftigen. Diese bieten ergänzend zur gesetzlichen Rente eine starke Absicherung.